Beschreibung
Als Umformer bezeichnet man Maschinen und Aggregate, die verschiedene Stromarten umwandeln, wie z.B. Motor-Generator-Sätze zur Umwandlung von Drehstrom in Gleichstrom. Bei einem Einankerumformer benutzen beide elektrische Maschinen einen gemeinsamen elektrischen Kreis und sind folglich in einer Maschine vereint. Das gleichstromerregte Polsystem befindet sich im Ständer, die angezapfte Kommutator-Wicklung für den Gleichstrom im Läufer. An den Anzapfungen wird der Wechsel- bzw. Drehstrom eingespeist. Durch den gemeinsamen magnetischen Kreis hat die Maschine ein festes Verhältnis von eingespeister- und abgegebener Spannung.
Gewöhnlich arbeitet der Einankerumformer als ein- oder mehrphasiger synchroner Wechsel- bzw. Drehstrommotor und gleichzeitig Gleichstromgenerator.
Bei der Gleichstromversorgung des Leipziger Stadtzentrums, die bis in die 1970er Jahre bestand, nutzte man Einankerumformer größere Zahl und Leistung, um den durch die weiter entfernt liegenden Kraftwerke bereitgestellte Drehstrom in Gleichstrom zu wandeln. Die größte Zentrale für diese Aufgabe befand sich unter dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Der Vorteil des Einakerumformers gegenüber dem Motor-Generator-Satz bestand in der wesentlich geringeren Masse und einem höheren Wirkungsgrad. Er wird aber wegen der bereitzustellenden untypischen Spannung ein spezieller Transformator benötigt.
Leistungsstarke Einankerumformer wurden auf der Drehstromseite für Sechsphasenstrom ausgeführt. Diesen gewinnt man, indem man beim speisenden Transformator die den Umformer versorgende sekundäre Wicklung nicht im Transformator verkettet (in Stern oder Dreieck schaltet) sondern auch die Enden der Wicklung auf den Umformer führt.