Um eine Synchronmaschine ans Netz zu schalten, sind bestimmte Synchronisationsbedingungen (auch Parallelschaltbedingungen) einzuhalten. Zwischen den Klemmen des Netzes und denen der Maschine darf keine Spannungsdifferenz bestehen. Das wird erreicht, wenn folgende Bedingungen eingehalten werden:
• gleiche Frequenz - Kontrolle z. B. über Drehzahlmessung oder Doppelfrequenz-messer; Eingriff über Drehzahländerung der Maschine
• gleiche Phasenfolge - Kontrolle z. B. über Drehfeldmessung; Eingriff über Tausch zweier Phasen
• gleiche Phasenlage - Kontrolle z. B. über Zweistrahloszillograph; Eingriff durch kurzzeitige Drehzahländerung der Maschine
• Spannungsgleichheit - Kontrolle z. B. über zwei Voltmeter; Eingriff über Änderung des Erregerstroms der Maschine
Sollten diese Bedingungen nicht eingehalten werden, kommt es je nach Höhe der Differenz zu mehr oder weniger großen Momenten, da die Maschine versucht, sich in den synchronen Lauf zu ziehen. Diese Momente wirken auf Maschine und Maschinenfundament und können zu Schäden führen oder hin zur Zerstörungen am Fundament des Turbosatzes sowie an Welle bzw. Kupplung und Wicklung.
In modernen Anlagen wird nicht mehr von Hand synchronisiert. Diese Aufgabe wird z. B. in Kraftwerken von der Leittechnik übernommen und bedarf, außer der Auslösung, keines menschlichen Eingriffs.
Es muss bei der Synchronisierung in Automatik- und Handsynchronisierung unterscheiden. Für beide Synchronisierungsarten werden unterschiedliche Schutzrelais-Typen eingesetzt. Der Trend geht jedoch eindeutig in Richtung automatische Synchronisierung, die Handsynchronisierung verliert immer mehr an Bedeutung und wird kaum noch angeboten. Für Neuanlagen kommt fast ausschließlich nur noch die automatische Synchronisierung zum Einsatz.
Heute bieten alle führenden Hersteller digitale Multifunktionsrelais für die Synchronisierung an.
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