Der Stia-Zähler, hergestellt von der Jenaer Firma Schott & Gen., ist ein Elektroenergiezähler für Gleichstrom, der bereits im Jahre 1909 in einer VDE-Sitzung vorgestellt wurde. In der in unserer Sammlung vorhandenen Form (Typ) UN4 wurde er 1924 von der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt geprüft und beglaubigt und konnte damit zur Verbrauchsmessung mit Abrechnung eingesetzt werden.
Kernstück des Zählers ist ein Glasgefäß, das mit einer wässrigen Lösung von Quecksilbersalzen gefüllt ist. Beim Stromdurchfluss wird an der Kathode Quecksilber abgeschieden, welches in das kalibrierte Messrohr fällt. Die Menge des abgeschiedenen Quecksilbers ist proportional den durchgeflossenen Amperestunden. Als Maßeinheit wird aber kWh angegeben. Dabei wird von einer konstanten Spannung ausgegangen und die Nennspannung zugrunde gelegt. Mit größeren Spannungsschwankungen wächst der Messfehler dieses Zählertyps.
Zur Messung größerer Ströme wurde die Messzelle parallel zu einem definierten Widerstand geschaltet (Stromteiler), der bei kleineren Zählern gleich in das Zählergehäuse integriert, bei größeren Stromstärken (> 50 A) aber getrennt vom Zähler ausgeführt wurde. Der Elektrolyt hat einen negativen Temperaturkoeffizienten. Um damit verbundene Widerstandschwankungen der Messzelle auszugleichen, wurde ein Vorwiderstand in Reihe geschaltet.
Mach der Zählerablesung durch das Personal des Energieversorgers, wurde, durch Kippen des Messröhrchens nach oben, das Quecksilber wieder in das Glasgefäß gebracht und damit der Zähler auf „Null“ zurück gestellt.
Derartige Zähler fanden auch im Leipziger innerstädtischen Gleichstrom-Versorgungsnetz, das teilweise noch bis Anfang der 1970er Jahre existierte, breite Anwendung.
Der allgemeine Öffnungstag im Januar ist Dienstag, der 26. Januar 2016,
Öffnungszeit von 14 bis 18 Uhr.
Im Mittelpunkt stehen Stromzähler im Wandel der Zeiten.
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