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Messgeräte

| Elektrotechnische Sammlung
30.05.2020 Seite

Spannungsmesser

Objekt des Monats - Juni 2020

Der allgemeine Öffnungstag im Monat Juni:
Dienstag, der 30. Juni 2020,
Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr (Führungen bis 18 Uhr),

Im Mittelpunkt stehen die: Spannungsmesser.

Mit dem Aufkommen der Elektrotechnik und seinem Eindringen in alle Bereiche des Lebens entstand auch die Notwendigkeit der Messung der elektrischen Spannung. Schon mit der Entwicklung von elektrischen Geräten wurden auch Messinstrumente erfunden. Sie beruhten primär auf der elektromagnetischen Kraft des elektrischen Stromes, der nach dem Ohmschen Gesetz proportional der Spannung ist. Diese anlogen Anzeigeinstrumente waren sehr filigrane mechanische Messwerke, deren Herstellung entsprechend aufwändig und damit teuer war. Außerdem waren sie sehr empfindlich gegenüber mechanischen Erschütterungen und mussten entsprechend vorsichtig gehandhabt werden. Zum Schutz der Mechanik baute man die Werke in robuste Behältnisse ein, die zuerst aus Metall und Holz, später dann auf Plastwerkstoffen bestanden. Diese auch äußerlich ansprechenden Geräte waren entsprechend teuer und selten.
Das führte zu Überlegungen, Geräte zu entwickeln, die die Spannungsbestimmung preiswerter ermöglichen können und auch unempfindlicher gegen mechanische Beeinflussung sind. Eine solche Entwicklung ist das Glimm-Voltmeter.

Beschreibung: Das Glimm-Voltmeter

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Glimm-Voltmeter

| Elektrotechnische Sammlung

Es besteht aus einem veränderlichen Widerstand (Potentiometer) und einer Glimmlampe, die in Reihe geschaltet, an die zu messende Spannung angelegt werden. Wird dann der Widerstand verkleinert, kommt es an einem bestimmten Wert zum Zünden der Glimmlampe. Bei der Eichung des Instrumentes werden an den entsprechenden Stellungen des Potentiometers die jeweiligen Spannungswerte, bei denen die Glimmlampe zu leuchten beginnt, aufgebracht.
Man kann also die gemessenen Spannungswerte an der Skala des Potis ablesen. Das Gerät ist sowohl für Gleich- wie für Wechselspannung geeignet. Allerdings misst es bei Wechselspannung den Scheitelwert, der zur Ermittlung des Effektivwertes mit dem Faktor 0,7 multipliziert werden muss.
Auch die Art der Spannung wird durch das Gerät angezeigt. Dazu muss man nur den Stromfluss über die Glimmlampe etwas erhöhen, damit die Lampe heller leuchtet. Dann wird sichtbar, ob beide Elektroden der Lampe leuchten, oder nur eine, was bei Gleichspannung der Fall ist. Hier ist mit der Feststellung der leuchtenden Elektrode auch die Polarität der Spannung bestimmt.
Die Genauigkeit von Zeigerinstrumenten wurde damit nicht erreicht, aber für praktische Belange war sie in vielen Fällen ausreichend.
Dieses Gerät ist wohl in den 1935er Jahren entwickelt und gebaut worden. Ein Elektrokatalog aus dem Jahre 1939/40 bietet es für 17 RM an, die Spannungsmesser mit elektromechanischem Messwerk kosteten zu dieser Zeit rund das Dreifache.
Heute dominieren digitale Messgeräte die elektrische Messtechnik.

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