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Elektrotechnische Haushaltgeräte

| Elektrotechnische Sammlung
30.11.2024 Seite

Otto Bengtson Kaffeemaschinen der DDR

Objekt des Monats - Dezember 2024

Der allgemeine Öffnungstag im Monat Dezember:

Kein Öffnungstag im Dezember, aber wieder am Dienstag, den 28. Januar 2025.

Im Mittelpunkt steht in diesem Monat die Kaffeemaschine.

„Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land“ (Eduard Mörike).

Keine Angst, wir haben uns nicht in der Jahreszeit geirrt! Diese Verszeilen eines Frühlingsgedichtes lassen sich auch in der Adventszeit sehr schön zitieren, erfüllen doch die Düfte von Stollen, Lebkuchen, Spekulatius, Orangen und Glühwein unsere Räume. Kerzen ersetzen das Tageslicht und Kaffeeduft scheint noch mehr die Nase zu verwöhnen.

Otto Bengtson trägt daran eine erhebliche Mitschuld. 1924 in Thüringen geboren, übernahm er nach dem Tod des Vaters den Handwerksbetrieb für Blechverformung. Er war ein geschäftstüchtiger Tüftler und Erfinder. Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1960 stellte er eine vollautomatisch arbeitende Kaffee-Großbrühanlage für Gaststätten (Mocca-Krone),

1962 den Aluminium-Kaffeekocher (Mocca-Dolly) vor und ergänzte die Produktpalette 1963 um einen selbstentwickelten Getränkeautomaten. 1965 folgte aus seinem (inzwischen halbstaatlichen Betrieb – Otto Bengtson Metallwaren KG in Berlin-Oberschöneweide) ein Kaffeeautomat zur Selbstbedienung, der pro Stunde 250 Tassen Kaffee zubereiten konnte. Den Höhepunkt fand die Entwicklung 1969 durch den Kaffeevollautomaten mit integrierter Mühle. In den 1970er Jahren wurde das Gerät zum Exportschlager und war die Grundlage heutiger Entwicklungen.

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Kaffeemaschine „Moccadur“

| Elektrotechnische Sammlung

Anfang der 1950er Jahre entwarf Otto Bengtson die erste und vermutlich bekannteste Kaffeemaschine der DDR, die im Designe einem russischen Samowar (Heißwasserbereiter für Tee) ähnlich ist. Auf der Leipziger Messe stellte er seit 1954 diese elektrische Kaffeemaschine vor und schloss Verträge für den innerdeutschen Handel und den Export ab. Hergestellt wurde die Maschine im angestammten Betrieb in der Lückstraße 29 in Berlin-Lichtenberg und später in der 1958 gegründeten PGH Elektromechanik Berlin-Kaulsdorf, die ab 1972 zum „VEB Elektromechanik Kaulsdorf“ wurde und der größte Kaffeemaschinenhersteller in der DDR war.

Daten: 220 Volt, 500 Watt, Inhalt 1,1 Liter (7 Tassen)

„Bei jeweils der Hälfte der gewünschten Kaffeemenge ist das Gerät unbedingt vom Netz zu trennen. Es muss jede Garantie abgelehnt werden, wenn Moccadur länger als erforderlich unter Strom gehalten oder ohne Wasserfüllung angeheizt wurde.“ (Bedienungsanleitung)


In diesem Sinne eine schöne Weihnachtszeit und ein friedliches und gesundes 2025

Ihr Team der Elektrotechnischen Sammlung am UW Markkleeberg


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