Der allgemeine Öffnungstag im Monat Juni:
Dienstag, der 29. Juni 2021,
Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr (Führungen bis 18 Uhr),
Im Mittelpunkt werden stehen: Elektrotechnische Schaltwarten.
Schaltwarten
Mit der Errichtung größerer elektrotechnischer Zentralen zur Erzeugung und Verteilung von Elektroenergie entstand auch der Wunsch nach zentralen Warten zum Betrieb und zur Bedienung. Man wollte von einer Stelle aus, die gesamte Anlage überblicken und steuern. So entstanden die „Schaltwarten“. Ihre Einrichtung setzte voraus, dass man elektrische Geräte und Anlagen auch von anderen Stellen, als unmittelbar vor Ort betätigen, zumindest aber ihren aktuellen Zustand übertragen konnte. Dazu bietet die Elektrotechnik einfache Möglichkeiten.
Die ersten Schaltwarten präsentierten auf den einzelnen Wartenfeldern jeweils die Anzeige und Betätigungstechnik eines Schaltfeldes oder einer Erzeugungseinheit, soweit alles auf einem Feld untergebracht werden konnte. Waren die Anlagen umfangreich, waren es auch die entsprechenden Warten. In großen elektrotechnischen Anlagen, wie zentralen Umspannwerken und Großkraftwerken, hatten die Schaltwarten die Ausdehnung von Tanzsälen. Für die vielfältig notwendige Schutz- und Steuerungstechnik brauchte es auch um die Warte herum viel Platz. Sie fanden sich in den Wartennebenräumen.
Auf den Wartenfeldern ist die jeweilige Struktur der Schaltfelder, in Form eines Blindschaltbildes, abgebildet. An den eingebauten Messinstrumenten kann man die wichtigsten elektrischen Parameter, wie Betriebsspannung, Betriebsstrom oder den Phasenwinkel des Feldes ablesen. Mit Hilfe der eingebauten Steuer-Quittier-schalter die Schaltgeräte, wie Leistungsschalter, Trenner und Erdungsschalter auch betätigen. Allerdings waren am Anfang der Entwicklung die meisten Schaltgeräte nicht von Ferne schaltbar. In diesem Falle hatten die Schalter der Wartenfelder nur Anzeigefunktionen, zur Darstellung des Schaltzustandes.
Die Warte des Hauptumspannwerk (HUW) Taucha
Sie wurde mit dem Umspannwerk im Jahre 1940 errichtet. Der Strombedarf der am Leipziger Rand angesiedelten Rüstungsindustrie machte seinen Bau notwendig. Im Laufe der Nutzung des HUW erfuhr es zahlreiche Erweiterungen und Umbauten.
Die Warte bestand im maximalen Ausbauzustand 1975 aus 15 Feldern 110 kV, 12 Feldern 30 kV, 1 Feld Fehlermeldungen und 4 Feldern Eigenbedarf.
Die Warten der Umspannwerke von Bedeutung waren ständig besetzt, damit man bei auftretenden Fehlern im Netz sofort reagieren konnte. Das Wartenpersonal behielt die Funktion der Anlagen im Auge, hatte den Betriebsdienst durchzuführen, Schalthandlungen für Bau- und Wartungsmaßnahmen und im Falle von Fehlern im Netz, aber auch weitere Aufgaben, wie das Nachfüllen der Tusche in den schreibenden Messinstrumenten und die regelmäßige Ablesung wichtiger Messstellen.
Bei der Gestaltung der Wartenfelder spielte die Übersichtlichkeit eine ganz wesentliche Rolle. Es musste möglich sein, in sehr kurzer Zeit den Zustand der jeweiligen Anlage zu erkennen. Nur so war es möglich, im Fehlerfall schnell die richtigen Maßnahmen zur Wiederversorgung der Abnehmer zu erreichen. Deshalb kam es nicht darauf an, möglichst viele Zustandsinformationen auf die Felder zu bringen, sondern nur die für die Funktion wesentlichen.
Zur Verdeutlichung von Aufbau und Funktion einer Warte in früherer Zeit, wurden 3 Felder der Warte des HUW Taucha in die Ausstellung der ETS in Markkleeberg integriert.
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