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Trenner und Leistungsschalter

| Elektrotechnische Sammlung
30.06.2021 Seite

Mittelspannungs-Trenner

Objekt des Monats - Juli 2021

Der allgemeine Öffnungstag im Monat Juli:
Dienstag, der 27. Juli 2021,
Öffnungszeit von 14 bis 17 Uhr (Führungen bis 18 Uhr),
Im Mittelpunkt werden stehen: Mittelspannungs-Trenner.

Trenner haben in Elektrotechnischen Schaltanlagen von der Mittel- bis zur Höchstspannung die primäre Aufgabe der Schaffung einer sichtbaren Trennstelle im Stromkreis. Damit konnte man sich davon überzeugen, dass der Stromkreis wirklich unterbrochen ist und von den dahinterliegenden Anlagenteilen keine Gefahr mehr ausgeht.

Sie sind sogenannte Leerschalter, das heißt, ihre Betätigung darf nur im stromlosen Zustand erfolgen, denn sie sind nicht dazu geeignet, Ströme zu unterbrechen. Sie müssen jedoch im eingeschalteten Zustand, alle im Stromkreis auftretenden Ströme, einschließlich der Kurzschlussströme im Fehlerfall, sicher beherrschen.

Entsprechend sind die Kontaktsysteme der Trenner zu gestalten. Fließen größere Ströme, kann es notwendig werden, statt einem, zwei oder noch mehr Kontakte pro Strombahn parallel zu verwenden.
Bei den gewöhnlich in den Verteilungsanlagen der Elektroenergieversorgung anzutreffenden Stromstärken, spielen Effekte der Stromverdrängung keine Rolle. Kommen Ströme über 1000 A und noch höher zustande, aber schon. Es kommt durch den Effekt der Stromverdrängung (Skineffekt) dazu, dass die Leiter nicht mehr gleichmäßig vom Strom belastet werden, sondern im Zentrum eines Leiters fast nicht und dafür an seinen Rändern besonders stark. Für parallel angeordnete Kontakte eines Stromkreises bedeutet das, dass die inneren Kontakte wenig, die äußeren dafür aber umso stärker belastet werden.

Trenner sind in modernen Mittelspannungsanlagen kaum noch anzutreffen, nur noch bei Doppelsammelschienenanlagen. Dort dienen sie der Zuordnung des Leistungsschalters zur jeweiligen Sammelschiene. Die Funktion der sichtbaren Trennstelle, haben die ausgefahrenen Leistungsschalter übernommen. Wenn diese unmittelbar vor der Tür der Schaltanlage positioniert sind, können sie keinen Kontakt mehr zu den im hinteren Teil der Schaltzelle liegenden Sammelschienen haben. Der Stromkreis ist sichtbar unterbrochen.

Der Mittelspannungs-Schubtrenner 6000 A

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Mittelspannungs-Schubtrenner 6000 A

| Elektrotechnische Sammlung

Um den oben beschriebenen Skineffekt zu vermeiden, hat man bei diesem Trenner für 6000 A Nennstrom, die parallelen Kontakte nicht wie üblich in Linie, sondern im Kreis angeordnet. Bei linienförmiger Anordnung verdrängen die größeren Ströme auf den Außenkontakten die Ströme in den inneren Kontakten. Bei Anordnung im Kreis verdrängt jeweils der Strom eines Kontaktes die Ströme der nebenliegenden. Da diese aber denselben Effekt bewirken, heben sich die Stromverdrängungen gegenseitig auf und alle Kontakte werden gleichmäßig belastet.

Durch den Aufbau als Schubtrenner wird Raumvolumen gespart, der durch ausklappbare Trenner benötigt würde. Zum Öffnen werden die Kontakt-Trennmesser nach unten bewegt.

Der Trenner war in einer Schaltanlage eines Kraftwerkes eingebaut. Dort hat man zum Schutz des Personals alle betriebsmäßig unter Spannung stehenden Teile in den Phasenfarben angestrichen.

Die elektrotechnischen Parameter des Trenners sind:
Nennspannung: 10 kV;
Nennstrom: 6000 A;
Kurzzeitstrom: 90 kA 1 sec.;
Sammelschiene aus Aluminium.

Hergestellt wurde er vom VEB Sachsenwerk Dresden-Niedersedlitz etwa um das Jahr 1960. Eingesetzt war das Schaltgerät im Kraftwerk Espenhain.

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