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Sicherungen

| Elektrotechnische Sammlung
31.01.2021 Seite

Schraubsicherungen

Objekt des Monats - Februar 2021

Im Monat Februar: Leider keinen allgemeinen Öffnungstag!

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Aktuelle Information: Neue Corona-Schutz-Verordnung gebietet Schließung der Museen im Freistaat Sachsen ab 2. November 2020
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Im Mittelpunkt hätten gestanden: Schraubsicherungen.

Zur Geschichte

Schmelzsicherungen als Schutz gegen Überströme waren die ersten Überstromschutzeinrichtungen, die mit dem Bau von elektrischen Anlagen entwickelt wurden. Es waren anfangs in die Stromkreise einklemmbare Schmelzleiter, die bei einem Strom festgelegter Größe abschmolzen und den Stromkreis unterbrachen. Um das Auswechseln abgeschmolzener Sicherungen zu verkürzen wurde bereits im Jahr 1901 eine einschraubbare Sicherung von der Fa. Dr. Paul Maier, bestehend aus Schraubhülse und Patrone, entwickelt. Die auf dem Markt konkurrierenden Firmen entwickelten meist eigene Systeme. Im Jahr 1909 kam von Siemens das Diazed I/II- System auf den Markt, Diazed I -Sicherungen bis 250 V und Diazed II- Sicherungen bis 500 V. Die Patronen waren kurzschlussfest. Das System hatte auch schon Passringe (Passschrauben) und Kennfarben für die einzelnen Sicherungsnennströme, wie 2 A rosa, 4A braun, 6A rot, 15A grau, 20A blau und 25 A gelb. Man hatte sich dabei der Farben der Pfennigbriefmarken bedient.

In den 1930´er Jahren führte man die trägen Sicherungen ein. Sie schmelzen bei kurzen Stromüberschreitungen gegenüber den flinken Sicherungen nicht ab (gekennzeichnet mit einem aufgedruckten Schneckensymbol auf der Patrone).

Seit einigen Jahrzehnten werden die Schraubsicherungen bei Neuanlagen durch Leitungsschutzschalter ersetzt. Bei Neuanlagen sind Schraubsicherungen nicht mehr für Steckdosen- und Beleuchtungstromkreise zugelassen. Als Vorsicherungen für Festanschlüsse, wie Hausanschlüsse, Unterverteilungen usw. bis 60 A, werden Schraubsicherungen nach wie vor verwendet. Für größere Nennströme kommen NH-Sicherungen zum Einsatz.

Beschreibung:

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Schraubsicherung

| Elektrotechnische Sammlung

Eine vollständige Schraubsicherung besteht aus dem Sicherungselement, dem Passring (Passschraube), der Sicherungspatrone und der Schraubkappe. Als Material wird Porzellan verwendet, das Sicherungselement (je nach Bauart) und die Schraubkappe sind glasiert.

Das Sicherungselement ist der Sockel, in dem die entsprechende Passschraube, mit einem Passschraubenschlüssel eingeschraubt bzw. der Passring eingeklemmt wird und die Sicherungspatrone eingesetzt wird. Der Passring soll verhindern, dass Sicherungen mit unzulässig hoher Stromstärke eingesetzt werden können. Er hat die Kennfarbe für die zulässige Stromstärke der einzusetzenden Sicherungspatrone.

Der wirksame Teil der Schraubsicherung ist die Sicherungspatrone. Der Durchmesser des Patronenfußkontaks bestimmt die Amperzahl, kleiner Durchmesser - weniger Amper, größerer Durchmesser - mehr Amper. Die Sicherungspatrone enthält den Schmelzdraht und einen Kennmelder (Betriebszustandsanzeige) in der Kennfarbe der Stromstärke. Nach Abschmelzen der Sicherung fällt der Kennmelder heraus.

Die Sicherungspatrone wird in die Schraubkappe eingeschoben und in das Sicherungselement eingeschraubt. Mit dem Einschrauben der Schraubkappe wird die Stromverbindung über die Sicherungspatrone hergestellt.

Die Schraubkappe hat ein Glasfenster, damit der Zustand der Sicherung sichtbar ist.

Größen der Sicherungselemente:
Schraubkappengewinde     E 16          Sicherungsgrößen bis        25 A
Schraubkappengewinde     E 27          Sicherungsgrößen bis        25 A
Schraubkappengewinde     E 33          Sicherungsgrößen bis        60 A
Schraubkappengewinde     R 1 1/4´´   Sicherungsgrößen bis      100 A
Schraubkappengewinde     E 2´´         Sicherungsgrößen bis      200 A

Für Schraubsicherungen gilt DIN VDE 0636

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